Moin,
Sascha brachte mich auf die Idee diese Anleitung aus der WhatsApp Gruppe hierher zu übertragen.
Bitteschön!
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Ölgefüllte Kegeldifferentiale haben neben der normalen Funktion eines Differenzials auch noch die Aufgabe eine gewisse Sperrwirkung zu entwickeln. Mit der Wahl der Zähflüssigkeit des Öls möchte man so den maximal möglichen Vortrieb erreichen, ohne andere Fahreigenschaften negativ zu beeinflussen.
Damit man mit einem dickeren Öl tatsächlich diesen Effekt hat, oder nach einem Ölwechsel wieder die gleiche gewollte Sperrwirkung hat, ist es wichtig immer die gleiche Menge Öl in das Differenzialgehäuse einzufüllen.
Der zweite wichtige Punkt ist das Differenzial nicht zu überfüllen, so das sich das Öl bei der Erwärmung durchs Fahren ausdehnen kann, ohne durch die Dichtungen herausgepresst zu werden, oder das Gehäuse zu sprengen.
Ich zeige das hier für ein Front/Heck Differenzial eines Kyosho MP9. Der Aufbau anderer Kegeldifferenziale im On und Offroad Bereich ist aber sehr ähnlich und dementsprechend übertragbar.
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Zuerst das alte Diff zerlegen und von Öl und ggf Dreck befreien. Ggf neue Lager und Dichtungen, Outdrives usw bereitlegen.
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Outdrives fetten und ins Diffgehäuse unter drehen einführen, so dass alles leicht läuft. Beim Rausziehen sollte Fett in der Kerbe verbleiben das überschüssige Fett, das außerhalb des Gehäuses bleiben würde abwischen. Das Kugellager aufstecken und Outdrive einführen. Jetzt sollte außen kein Fett mehr sein, dass das Kugellager benetzen könnte und mit Schmutz zu Schmirgel wird!
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Ein kleines bisschen Fett an den Outdrive schmieren und mit dem O-Ring in die Aussparung schieben, das auch im Spalt unter dem O-Ring ein Reservoir entsteht. Stift einsetzen.
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Stirnrad und Diff Gehäuse mit Silikonöl füllen, so das beim Einsetzen keine Luft eingeschlossen wird.
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Das Stirnrad ist nun komplett mit Öl umhüllt. Ich verwende 20k Öl. Bis daraus die Luftblasen entweichen dauert sehr lange, also achte ich darauf keine Luft mit einzuschließen.
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Dann fülle ich das Gehäuse etwa halb voll. Bei anderen Herstellern kann das mehr oder weniger sein. Bei Kyosho passt halbvoll perfekt.
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Mit eingesetzten Spidern sieht es dann so aus. Das Öl ist rundherum verteilt und kein Auffüllen der Spalte der Spideraufnahmen ist nötig.
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Das ölgefüllte Stirnrad wird eingesetzt und die Aussparung für den Mitnehmender am Outdrive wird zu den Löchern für die Schrauben ausgerichtet.
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Hier ist das überschüssige Öl mit dem Finger abgestreift worden. Die Füllhöhe passt nun perfekt.
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Das Öl steht nun ziemlich exakt auf Höhe von Stirnrad und Gehäuse. Durch die Oberflächenspannung bildet sich eine „Delle“ die den einzigen Lufteinschluss im Lager darstellt. So kann sich das Öl bei Erwärmung ausdehnen, ohne das Gehäuse zu sprengen, bzw herauszusiffen.
Ende Teil 1