Pepakura ausprobieren (War: Fertigungsmethoden, Maschinen, etc...)

  • Moin!


    BEI den fleißigen arbeiten von Lem beim Autobauen stellt sich mit die Frage der Methoden, da dort so wunderbar offen über die Erfahrungen mit dem Tooling gesprochen wird.


    Ich selbst konstruiere mit der Privatgebrauch Lizenz von Fusion360 oder in Openscad.

    Hier ein paar Beispiele:

    https://www.thingiverse.com/arnew/ddesigns


    Seit ein paar Wochen wohnt bei mir im Keller eine kleine China 3018 CNC Fräse. Dafür habe ich bisher ausschließlich das Fusion 360 CAM Modul genutzt.

    Bisher habe ich erfolgreich Fensterrahmen (HDF-Platten) für meine Weser, Polystyrol-Platten für eine Pokemon-Sammelkarten-Hosentaschen-Transportkiste und einen Prototypen für den Gimbal-geregelten Feuerlöschmonitor (auch PS-Platten, Weser) gefräst.


    Ich bin sehr neugierig einmal die Low-poly Modelle von Lem in den Pepakura Designer zu laden und zu schauen was da so für Karosserie-abwicklungen

    Entstehen...


    Was habt ihr so für "funktionierende" Workflows? Und besteht vielleicht Interesse irgendwelche "ich mach das so und es klappt meistens" Erzählabende zu machen? (Zoom oder Real, wenn wieder erlaubt...)


    Viele Grüße,

    Arne

  • Grüß dich.

    Steigst auch voll ein in dem Thema?


    Normalerweise würden wir ja über die Winterzeit Stammtische machen an welchen man sich austauschen kann, leider lässt es Corona aktuell nicht zu, wird aber nachgeholt

  • Das ist eine hervorragende Idee,

    Ich bin da gerne dabei.

    Wie Arnew schon sagte, man muss sich ja nicht real treffen, es gibt Alternativen. Fuer mich keine grosse Umstellung, ich habe schon immer mit Leuten zusammengearbeitet, die weit entfernt lebten und damals auch nur in Textform.........28k Modems waren da noch der Standard.


    In welchem Format moechtest du die Modelle denn haben? Alle, oder hast du einen Favoriten?


    Die CNC3018 habe ich auch schon im Auge gehabt. Das scheint, nachdem was ich so an reviews gelesen habe, eine richtig gute Einsteigermaschine zu sein.


    Meine Webcam wird allerdings dafuer nicht mehr funktionieren........habe den IR Filter ausgebaut und dabei zerstoert und ne alte Diskettenfolie eingeklebt. Die dient nur noch als Empfaenger fuer mein IR Headtracker, den ich fuer Flugsimulationen einsetze.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lem ()

  • bzgl. Einstieg in das Thema:

    Modellbau ist vermutlich "nur" eine Anwendung...

    Ich glaube ich habe eigentlich eine Sammelwut für Produktionsmethoden und habe Spaß daran alles mal freizuspielen...


    Ich hab grade mal geschaut, hab noch nen Pepakura Designer bei mir installiert.

    Laut How to Use : Pepakura Designer kann er auf jeden Fall OBJ, 3DS und STL.


    Zur 3018 - ja, damit kann man erste Erfahrungen sammeln - Es ist aber eine extrem "weiche" Maschine! Alu würde ich auf meiner nicht versuchen. Weiches Holz und Plastik funktionieren aber so grob - für zufriedenstellende Ergebnisse braucht es aber teils eine Minimalmengenschmierung (Luft+Wasser => Nebel) zur Kühlung. Ohne die ist es teils extrem tüdelig gute Schnittparameter für Plastik zu finden ohne das der Kram schmilzt... Stellt man die Schmierung aber an hat man Pfuetzen - bei einer offenen Maschine auch nicht praktisch...

    Ich würde grob sagen: Wenn 2xMaschinenpreis (1x Maschine selbst + genauso viel für Fräser und Zubehör) kleiner ist als ein monatliches Taschengeld, dann ist es eine gute Maschine zum CNC ausprobieren. Wenn nicht, dann ist der Frust-Faktor vermutlich doch zu groß und die Selbsterkenntnis bzgl. der Einschränkungen besser durch lesen zu bewältigen.

    Ich habe auf jeden Fall gelernt, dass ich selbst bei meinen einfachen "Mal aus ner Holz/Plastikplatte was fräsen" eigentlich eine Maschine mit besserem Kühlkonzept brauche...

    Und ein umschliessendes Gehäuse damit nicht alles total eindreckt wäre auch nicht schlecht...

  • Ja, Plastik is ne andere Nummer. Als ich mir ueberlegte in diesem Bereich zu experimentieren war ich auch noch total auf Flugzeuge konzentriert und der Plan war meine Macchi 205 in Balsa zu konzentrieren.

    Zu dem Modell habe ich eine ganz besondere Beziehung, es war mein Bewerbungsmodell, dass mir meinen 1sten 3 Artist Job bei Warbirds verschafft hat.

    In dem Fall waere das dickste und haerteste Material eh nur 2mm Flugzeugsperrholz gewesen, ansonsten 1mm Balsa.

    Als Alternative hatte ich immer das FabLab im Karoviertel im Auge gehabt.

  • Wir hatten an meiner alten Arbeitsstätte einen A0? Lasercutter - das war auch praktisch um mal größeren Krams aus Holz und Plastik zu schneiden ;)

    Fablab ist sicher eine gute Alternative - und je nachdem wie die organisiert sind bekommt man da ja evtl. auch Unterstützung dass es mit der Fertigung auch was wird...

    Ich empfehle in solchen Fällen (aber das hast du ja in deinem Autothread auch als Thema) an das Design-For-Manufacturing zu denken. Also direkt am Anfang des Prozesses schon an eventuelle Maschineneinschränkungen zu denken...


    zu den 3D-Modellen zum Pepakura ausprobieren:

    Ich denke eines sollte eher im Stil eines DeLorean DMC-12 sein - also mit vielen platten Flächen.

    Das zweite dann eher an deinem Ziel - mit Rundungen, Wechseln zwischen Konkaven/Konvexen bereichen, ...

    (Ich sehe grade, deine Beispiele im anderen Thread sind Flugzeuge - mompl. ich muss die erstmal alle gugeln ;) )


    In "Flugzeug" gesprochen wären das dann vermutlich die Ki61 und die Do17...

    Einmal editiert, zuletzt von arnew ()

  • Also, versuch Nummer 1:

    Back To The Future DMC 12 Delorean by Joeyls - Thingiverse


    Daraus ist mit der Automatik folgendes geworden:

    Screenshot-2020-12-05T11-05-02.png


    Bemerkungen:

    - Selbst bei diesem Modell gab es eine Warnung bzgl. der Anzahl der Vertices.

    - Die Zierleiste finde ich "wild"

    - Die Einzelteil-zerlegung finde ich fuer einen Automaten sehr beeindruckend ;) (Die Grundkarosse ist ein zusammenhaengendes Stueck...)

    - Es hat die A-Säule zerlegt... sowas ist vermutlich für das Basteln extrem unpraktisch...

    - Die Räder könnte man glatt so zusammenkleben ;)

  • Da faellt mir ein, bei dem Auto haette ich wohl die ganzen Zusatzmodule vorher entfernen sollen, wer braucht schon ne Minigun and seiner Karre.

    Die Scheinwerfer sind im Heck.....vielleicht Animationsdaten oder ein verpasster Reset X-form bei dem Teil.


    Dann kann es bei den Fliegern auch zu Problemen kommen, da die Fahrwerke animiert sind.

    Ausserdem sollten die Flieger neu ausgerichtet werden, da sie fuer die Game Engine auf einer Dreieckbodenplatte ausgerichtet wurden, damit dien Engine die richtige Bodenposition beim Fahren auf der
    Erde bestimmt.

    Das Abwickeln sieht aehnlich der Abwicklung fuer Texturen in 3D Studio aus, ausser dass ich da immer haendisch nacharbeiten musste um Verzerrungen in der Projektion der Maps zu vermeiden.

    Diese Modelle bestehen aus Dreiecken, siehst ja die Fransen beim Abwickeln. Quads sind eigentlich heutzutage das Maß der Dinge, weil man dann die Gittermodelle ohne Fehler feiner aufloesen oder auch geringer aufloesen kann.

    Sehr interessant, wir muessen uns echt mal genauer unterhalten.

    Wie ware es denn mit Telegramm?

    Einmal editiert, zuletzt von Lem ()

  • Merak ist schon angekommen ;)

    Screenshot-2020-12-05T11-24-59.png

    Screenshot-2020-12-05T11-27-53.png


    Beobachtungen:

    - Wieder eine "viele Polygone" Warnung ;)

    - Die Unterseite würde vermutlich so bastelbar sein ;)

    - Ich habe etwas über den Kotflügel vorne Links meditiert:

    - Randbedingungen:

    - Modellabmessungen 347x83x160mm

    - Bei der Abwicklung ist ein gestrichelter Kasten ca. 1x A4

    - PS-Platten in 0.5 oder 1mm Stärke

    - Durchgezogene Linien werden gelasert oder gefräst - schnittbreiten also ca. 0.3 bis 1 mm

    - Idealerweise die Falzlinien (gestrichelt) vorgraviert...

    - Das könnte selbst mit "so vielen" Polygonen/Falzen/Schnitten produzierbar sein...


    Wie das ganze bzgl. Aufwand im vergleich zu einem Karosseriebau auf nem Spantenmodell aussieht.. - keine Ahnung ;)

  • Insgesamt:

    - Wenn die Modelle auf die Produktionsart optimiert werden scheinen brauchbare Ergebnisse möglich zu sein!

    - Ich werde gleich mal eine "Phantasie" Ankerwinsch oder sowas basteln - mal sehen wie die sich abwickeln lässt ;)

  • arnew

    Hat den Titel des Themas von „Fertigungsmethoden, Maschinen, etc...“ zu „Pepakura ausprobieren (War: Fertigungsmethoden, Maschinen, etc...)“ geändert.
  • Ja, die Modelle bestehen aus diesen Einzelteilen, da diese alle seperat in dem Spiel beschaedigt oder/und zerstoert werden koennen.

    Ich werde morgen nochmal die Modelle anpassen und die Taile wieder zusammenschweissen und dir nochmal schicken.

    Ich bin aber auch nicht davon ausgegangen, dass man das Model abwickelt und direkt nutzt, ausser man moechte sich vielleicht ein Papierbausatz anfertigen, aehnlich der Kartonmodelle.


    Beim Flugzeugbau brauchst du die ganze Aussenhaut ja nicht, du brauchst nur Querschnitte des Koerpers, um dann die Spanten zu zeichnen. Und fuer die meisten Flugzeuge gibt es genau das ja in Blueprintform.

    Wie gesagt, nur die Rippen muessen geschnitten werden.

    Bei einer Autokarosse wird man sich schwer tun Cross Sections zu finden.


    Wenn ich eine Autokarosse mit einem CNC Router erstellen moechte, dann wuerde ich das Modell in lauter Laengsscheiben zerschneiden und die dann zusammenkleben zu einem Klotz.

    Das waere eine gute Grundlage, klar viel Schleifen und Spachteln gehoert immer noch dazu, fuer eine Vakuumform.


    Hier ist z.B meine "Abwicklung" fuer die Textur. Ich denke mal das automatische Abwickeln scheitert bei dir wegen den unterschiedlichen Winkeln der Flaechen zueinander.

    Ok, Scheitern ist uebertrieben, aber ich musste bei den Modellen die Schnittkanten manuell vorgeben, damit eine ordentliche Abwicklung fuer eine flache Projektion moeglich ist. Dazu hatte ich mir selber Schachbretttexturen gemacht mit Koordinaten fuer jedes Quadrat. Das war meine Ueberpruefung ob ich entweder horizontale oder vertikale Verzerrungen in der Projektion habe.

    Dateien

    • ki61fus.png

      (498,47 kB, 2 Mal heruntergeladen, zuletzt: )
    • fusegrid.png

      (307,3 kB, 1 Mal heruntergeladen, zuletzt: )

    4 Mal editiert, zuletzt von Lem ()

  • Eine Sache noch, bevor ich meine A3 Drucke abhole. :)


    Kann dein Programm das Texturmapping lesen?

    Ich denke mal in dem Mapping von mir sind Verzerrungsfehler allerhoechstens im mm Bereich zu finden.

  • Fusion360 wird naechstes Jahr stark eingeschraenkt, was das Nutzen zu privaten Zwecken angeht. Ich glaube, wir sollten daher auf eine Alternative setzen fuer die Zukunft.

    Ich werde mir mal dein Pepakura Designer anschauen.


    Ach ja und zum Schnacken koennen wir auch jederzeit entweder Teamspeak nehmen, wir haben nen Server fuer unsere Onlinespiele am Laufen, oder alternativ Discord.

    3 Mal editiert, zuletzt von Lem ()